Freitagsansprache vom 30.11.2012 Der Glaube an Allâh und Seinen Gesandten ﷺ

Der Glaube an Allâh und Seinen Gesandten  
 
Es wurde gesagt:
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht.
Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Allâhu Ta^âlâ sagt im edlen Qur´ân in Sûrah al-Fath, Âyah 13:
 
﴿وَمَنْ لَمْ يُؤْمِنْ بِاللهِ وَرَسُولِهِ فَإِنّا أَعْتَدْنَا لِلْكَافِرينَ سَعِيرًا
 
Die Bedeutung lautet: Und jene, die nicht an Allâh und Seinen Gesandten glauben – denn wahrlich, für die Nichtgläubigen hat Allâh die Hölle bestimmt.
Brüder im Islam! Zu den Pflichten, die Allâh den verantwortlichen Personen auferlegt hat, gehört der Glaube an Allâh und an Seinen Gesandten. Dies ist die Grundlage der Pflichten, sie ist die beste und höchste Pflicht und kommt an erster Stelle. Der Glaube an Allâh bedeutet, fest daran zu glauben, dass Allâh existiert und dass Er den Geschöpfen nicht ähnelt. An der Existenz Gottes gibt es keinen Zweifel. Gott existiert ohne Wie, ohne aus Teilchen zu bestehen, ohne Ort und ohne Richtung. Was den Glauben an Seinen Gesandten Muhammad betrifft, so ist dies die feste Überzeugung, dass Muhammad , der Sohn von ^Abdu l-Lâh, Gesandter Gottes zu allen Menschen und Djinn ist und dass er in allem, was er von Allâh verkündete, wahrhaftig ist.
 
Die Kenntnis über Allâh zu haben und die Anbetung, d. h. die höchste Stufe der Demut, nur Ihm entgegenzubringen, ist die höchste Pflicht, die Gott Seinen Dienern auferlegt hat. Unsere Kenntnis über Allâh ist nicht durch das Erfassen Seiner Wirklichkeit, sondern durch die Kenntnis darüber, dass Allâh mit vollkommenen Eigenschaften beschrieben wird, die zu Ihm passen, wie z. B. Seine Anfangslosigkeit, Seine Einzigkeit, Sein allumfassendes Wissen und Seine Unvergleichbarkeit mit den Geschöpfen, und dass Er über alle Unvollkommenheiten erhaben ist, wie die Erhabenheit über Teilhaber, Grenzen, Körper, Gestalt, Aussehen und den Aufenthalt an einem Ort und in einer Richtung. Weiter durch die Kenntnis darüber, was in Bezug auf Allâh möglich ist, wie das Erschaffen einer Sache und das Unterlassen dessen.
Imâm Ahmad ar-Rifâ^iyy, möge Allâh ihm gnädig sein, sagte:
 
غَايَةُ المعرِفةِ باللهِ الإيقانُ بوجودِهِ تعالى بِلا كيفٍ ولا مكانٍ”.
 
Die Bedeutung lautet: „Die höchste Erkenntnis, die man in Bezug auf Allâh erreichen kann, ist, fest daran zu glauben, dass Er, der Erhabene, ohne „Wie“ und ohne Ort existiert.”
D. h. die höchste Erkenntnis, die der Diener in Bezug auf Allâh erreichen kann, ist der zweifelsfreie, feste Glaube daran, dass Gott, der Erhabene, ohne „Wie“ und ohne Ort existiert. Seine Aussage: ohne „Wie“ in Bezug auf Allâh verneint eindeutig den Körper, den Ort, die Gestalt, die Bewegung, den Stillstand, die Verbindung, die Abtrennung und das Sitzen. „Wie“ umfasst alles, was zu den Eigenschaften der Geschöpfe gehört. Derjenige, der der festen Überzeugung ist, dass Allâh ohne „Wie“ und ohne Ort existiert, hat somit die höchste Erkenntnis, die der Mensch über Allâh, den Erhabenen, haben kann, erreicht.
Die Kenntnis über den Gesandten von Allâh erlangt man durch die Kenntnis über die Eigenschaften der Propheten, die in Bezug auf sie notwendig sind, durch die Kenntnis über das, was in Bezug auf die Propheten unmöglich ist und durch die Kenntnis über das, was in Bezug auf sie möglich ist.
Es ist Pflicht, dass man mit dem Glauben, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, ebenfalls an die Gesandtschaft des Propheten Muhammad glaubt, und dies ist notwendig, um vor der endlosen Bestrafung in der Hölle bewahrt zu bleiben.
Derjenige, der an die Existenz Gottes glaubt, jedoch nicht an den Propheten Muhammad , zählt, entsprechend der erwähnten Âyah, weder als gläubig noch als Muslim.
Die Behauptung einiger Nichtmuslime, dass sie im Jenseits Besseres bekommen würden als die Muslime, trifft nicht zu.
Ihre Behauptung wird durch die Sûrah al-Qalam, Âyah 35 widerlegt, indem Allâhu Ta^âlâ sagt:
 
﴿أَفَنَجْعَلُ الْمُسْلِمِينَ كَالْمُجْرِمِين
 
Die Bedeutung lautet: Sollte es etwa den Gläubigen wie den Ungerechten ergehen?!
Dies ist eine rhetorische Frage, sie tadelt die Ungerechten und zeigt die Falschheit ihrer Behauptung auf. Die Frage lässt erkennen, dass bei Allâh die Gläubigen mit den Ungerechten nicht gleichgestellt sind. 
Es ist Pflicht sowohl an Allâh als auch an Seinen Gesandten zu glauben. Deswegen soll man denjenigen keine Beachtung schenken, die diesem widersprechen, die Gläubigen mit den Ungerechten gleichsetzen und die Menschen dazu aufrufen, irgendwen oder etwas außer Gott anzubeten. Gott bewahre uns! Das Jenseits wird ganz gewiss eintreten und die Abrechnung ist wahr. Das Wichtigste, worüber der Mensch zur Rechenschaft gezogen wird, ist der Glaube.
Es wird überliefert, dass einige Nichtgläubige vom Stamm Quraysch vom Propheten Muhammad verlangten, dass er ein Jahr lang das, was sie zu Unrecht anbeteten, anbeten solle und sie dann im Gegenzug ein Jahr lang seinen Gott anbeten würden. Daraufhin offenbarte Allâh, der Erhabene, Seinem Propheten Muhammad folgende Âyah:
 
﴿قُلْ يَا أيُّها الكافِرون
 
Die Bedeutung lautet: Sprich (o Muhammad): „O ihr Nichtgläubigen!“
 
﴿لا أعبُدُ ما تعبُدون
 
Die Bedeutung lautet: Ich bete nicht das an, was Ihr anbetet! D. h. weder jetzt noch später in meinem restlichen Leben.
 
﴿وَلا أنتم عابِدونَ ما أعبُد
 
Die Bedeutung lautet: Und Ihr betet nicht Denjenigen an, Den ich anbete! D. h. weder jetzt noch zukünftig, denn Allâh weiß über sie, dass sie nicht glauben werden.
 
﴿وَلا أنَا عابِدٌ ما عبدتُمْ ﴿وَلا أنتُم عابِدُونَ مَا أعبُد
 
Die Bedeutung lautet: Ich werde nicht das anbeten, was ihr anbetet! Und ihr betet nicht Denjenigen an, Den ich anbete! Dies ist eine Bestätigung und dient dazu, das Verlangen und Angebot dieser Ungerechten abzuschlagen und darüber zu informieren, dass diese niemals glauben und ungläubig sterben werden.
 
﴿لكُم دينُكم وَلِيَ دِين
 
Die Bedeutung lautet: Ihr habt eure Religion und ich habe meine Religion! In dieser Âyah liegt eine Drohung. „Ihr habt eure Religion“, die falsch ist, indem ihr Allâh etwas beigesellt und das anbetet. „Und ich habe meine Religion“, die richtig ist, welche der Islam ist. D. h. ihr gesellt Gott etwas bei und das ist Unglaube, doch ich glaube an die Einzigkeit Gottes. Somit wurde das Schlechte, welches die Ungerechten begingen, in äußerstem Maß abgelehnt.
Auch die folgende Âyah aus dem edlen Qur’ân drückt eine Drohung aus:
 
﴿فَمَنْ شَاءَ فَلْيُؤْمِنْ وَمَنْ شَاءَ فَلْيَكْفُرْ
 
Die Bedeutung lautet: So soll derjenige glauben, der will, und soll mal den Unglauben begehen, wer will! D. h. derjenige, der den Glauben wählte, ist nicht wie einer, der den Unglauben wählte. Derjenige, der den Unglauben wählte, wird dafür zur Verantwortung gezogen werden und derjenige, der den Glauben wählte, wird dafür belohnt werden. Auf diese Bedeutung weist die Fortsetzung dieser erwähnten Âyah hin:
 
﴿إِنَّا أَعْتَدْنَا لِلظَّالِمِينَ نَارًا أَحَاطَ بِهِمْ سُرَادِقُهَا وَإِنْ يَسْتَغِيثُوا يُغَاثُوا بِمَاءٍ كَالْمُهْلِ يَشْوِي الْوُجُوهَ بِئْسَ الشَّرَابُ وَسَاءَتْ مُرْتَفَقًا
 
Die Bedeutung lautet: Gott hat für die Ungerechten ein Feuer bestimmt, welches sie umschließen wird. Und wenn sie um Hilfe schreien, bekommen sie Wasser, das bis aufs höchste erhitzt ist, welches die Gesichter verbrüht. Welch ein schlechtes Getränk und welch ein schlechter Ort. 
Wir bitten Allâh, den Erhabenen, uns als Muslime leben und sterben zu lassen und uns vor dem Schlechten zu beschützen.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung, für euch und mich.
 
Die zweite Ansprache
Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.
Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. AsSalâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteil werden.
Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, AsSalât und as-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
 
﴿إِنَّ اللَّهَوَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواصَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾
 
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
 
﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌعَظِيمٌ يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْوَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْبِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾
 
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi sSalâh! (Sag die Iqâmah auf)

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