Freitagsansprache vom 11.10.13 Die Warnung vor der Bestrafung Gottes und die Aufforderung zum Verwerfen des Schlechten, insbesondere des Unglaubens

 Die Warnung vor der Bestrafung Gottes und die Aufforderung zum Verwerfen des Schlechten, insbesondere des Unglaubens

 

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad, Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Allâhu Ta^âla sagt in der Sûrah an-Nûr, Âyah 63:

﴿فَلْيَحْذَرِ الّذِينَ يُخالِفُونَ عَنْ أَمْرِهِ أَنْ تُصِيبَهُمْ فِتْنَةٌ أَوْ يُصيبَهُمْ عَذَابٌ أَلِيم﴾

Die Bedeutung lautet: So sollen diejenigen, die den Befehlen Gottes zuwiderhandeln, sich vorsehen, dass sie nicht eine Versuchung im Diesseits oder schmerzhafte Strafe im Jenseits trifft.

O ihr Vernünftigen, o ihr Intelligenten, o ihr, deren Herzen voller Verständnis sind, o ihr, die die Gräber sahen und von der Bestrafung im Grab hörten, bevor ihr selbst beerdigt werdet. O ihr, die erlebt haben, wie der Tod eure Verwandten von euch nahm. O ihr, die von der Bestrafung einiger vor euch Gewesener und von den Biographien der Frommen hörten. Habt ihr über das nachgedacht, wovor Gott, der Allmächtige, die Sturen und Sündigen warnte und was Er denjenigen, die sich gut auf den Tag des Jüngsten Gerichts vorbereiten, versprach?

Brüder im Islam, Allâh, der Allmächtige, lastete einigen Völkern, aufgrund ihrer Ungerechtigkeit und Sünden, hohe Bestrafungen auf. Ein Beispiel hierfür ist das Volk des Propheten Schu^ayb, das diesen Propheten leugnete und seinen Aufruf ablehnte. Allâh jedoch bestrafte diese Menschen und ließ sie alle sterben. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah asch-Schu^arâ‘, Âyah 189:

﴿فَكَذَّبُوهُ فأَخَذَهُمْ عَذَابُ يَوْمِ الظُّلَّةِ إِنَّهُ كَانَ عَذَابَ يَومٍ عَظِيمٍ﴾

Die Bedeutung lautet: Sie bezichtigten ihn (den Propheten Schu^ayb) der Lüge, daraufhin ließ Gott eine große Hitze auf sie kommen. Sie suchten Schutz unter einer Wolke. Als sie sich dort alle versammelten, war es eine Wolke der Bestrafung.

Brüder im Islam, Allâh lastete diesem Volk starke Hitze auf und die Menschen flohen vor ihr in die Wildnis, wo sie eine Wolke sahen, unter die sie sich zum Schutz vor der Hitze begaben. Sie riefen sich gegenseitig zu, sich unter die Wolke zu stellen. Als sie sich vollständig darunter versammelt hatten, wurden sie von Flammen erfasst, die auf Befehl Gottes aus der Wolke kamen woraufhin die Erde zu beben begann. Anschließend erreichte sie ein lauter Schrei von einem Engel, der aus dem Himmel kam und sie alle tötete.

Brüder im Islam, ein weiteres Beispiel sind die Menschen aus dem Volk von ^Âd, deren Körper Allâh groß sein ließ und ihnen viel Kraft gab. Sie erbauten große und hohe Schlösser, beteten jedoch Figuren an, anstatt Gott, den einzigen Schöpfer, anzubeten. Allâh sandte zu diesem Volk den Gesandten Hûd. Das Unrecht dieser Menschen nahm zu und der Prophet Hûd warnte sie vor baldiger Bestrafung. Allâh ließ auf dieses Volk keinen Regen mehr herabfallen, was für sie sehr beschwerlich war. Als sie dann unter Trockenheit und Ebbe litten, baten sie um Regen und Allâh ließ eine schwarze Wolke über sie kommen. Das Volk von ^Âd bekam dadurch Hoffnung, jedoch war sie eine Wolke der Bestrafung und Qual. Anschließend ließ Allâh pfeifenden und kalten Wind aufkommen, welcher so qualvoll wie Feuer war. Dieser blieb ganze sieben Nächte und acht Tage, bis sie tot und vernichtet waren. Dieser Wind hob den Menschen in die Luft und ließ ihn – aufschlagend auf den Kopf – wieder zu Boden fallen, sodass er reglos liegen blieb, wie ein Baumstamm, der entwurzelt wurde.

Brüder im Islam, Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah ar-Ra^d, Âyah 11-13:

﴿إِنَّ اللَّهَ لاَ يُغَيِّرُ مَا بِقَوْمٍ حَتَّى يُغَيِّرُواْ مَا بِأَنفُسِهِمْ وَإِذَا أَرَادَ اللَّهُ بِقَوْمٍ سُوءًا فَلاَ مَرَدَّ لَهُ وَمَا لَهُم مِّن دُونِهِ مِن وَالٍ هُوَ الَّذِي يُرِيكُمُ الْبَرْقَ خَوْفًا وَطَمَعًا وَيُنْشِئُ السَّحَابَ الثِّقَالَ وَيُسَبِّحُ الرَّعْدُ بِحَمْدِهِ وَالْمَلائِكَةُ مِنْ خِيفَتِهِ وَيُرْسِلُ الصَّوَاعِقَ فَيُصِيبُ بِهَا مَن يَشَاء وَهُمْ يُجَادِلُونَ فِي اللَّهِ وَهُوَ شَدِيدُ الْمِحَالِ﴾

Die Bedeutung lautet: Gewiss, Gott ändert nicht den Zustand eines Volkes, sofern die Menschen ihren Zustand nicht vom Gehorsam zum Ungehorsam ändern, und wenn Gott ein Volk bestrafen will, so kann dies nicht abgewehrt werden und außer Ihm  haben  sie keinen Beschützer. Gott ist Derjenige, Der euch den Blitz sehen lässt, um in euch Angst vor Bestrafung und Verlangen nach Regen zu wecken und Er ist Derjenige, der die schweren, regenträchtigen  Wolken entstehen lässt. Er ist Derjenige, Den  der Engel ar-Ra^d, der für die Wolken zuständig ist, und die anderen Engel aus Ehrfurcht und Demut lobpreisen. Er ist Derjenige, Der Seine Bestrafung auf diejenigen kommen lässt, denen es vorherbestimmt ist. Und trotz alldem widersprechen sie Gott, wo Er doch der Allmächtige ist.

Imâm at-Tirmidhiyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes Muhammad sagte:

"الرَّعْدُ مَلَكٌ مُوَكَّلٌ بِالسَّحابِ مَعَهُ مَخَارِيقُ مِنْ نَارٍ يَسوقُ بِهَا السَّحَابَ"

Die Bedeutung lautet: Ar-Ra^d ist ein Engel, der mit den Wolken beauftragt ist, er hat Makhâriq (ähnlich eines zusammengerollten Schals) aus Feuer, womit er die Wolken leitet.

O Gott,  lass  uns nicht zu denjenigen gehören, auf die Deine Bestrafung kommt und dadurch zu Grunde gehen, sondern lass uns zu denjenigen gehören, die Deine Liebe erhalten.

Brüder im Islam, der Dank gebührt Allâh, dass Er uns von der besten Gemeinschaft sein ließ, indem wir den besten Propheten befolgen. Der Prophet Muhammad bat Allâh um vier Angelegenheiten und Allâh erfüllte ihm drei davon und eine nicht. Dabei bat der Prophet Muhammad Allâh darum, dass seine gesamte Gemeinschaft nicht gleichzeitig ausstirbt, wie es vergangenen Gemeinschaften geschah und Allâh erfüllte ihm dieses. Es kann jedoch passieren, dass der Gemeinschaft etwas aufgelastet wird, was jedoch nicht die gesamte Gemeinschaft auslöscht. Imâm Ahmad überlieferte in seinem Musnad, dass der Gesandte Gottes Muhammad sagte:

إِنَّ الناسَ إذَا رَأَوُا الْمُنْكَرَ فَلَمْ يُنْكِرُوهُ أَوْشَكَ أَنْ يَعُمَّهُمُ اللهُ بعِقَابٍ

Die Bedeutung lautet: Wenn die Menschen das Schlechte sehen und das Verwerfen dessen unterlassen, dann wird Allâh ihnen schon auf der Welt – vor dem Jenseits – eine Bestrafung auferlegen.

Und es besteht kein Zweifel daran, dass Plagen, die die Muslime in der heutigen Zeit treffen, darauf zurückzuführen sind, dass sie das Schlechte nicht unterlassen oder verwerfen.  Und deswegen fordere ich mich selbst und euch auf, das Gute zu gebieten, das Schlechte zu verwerfen sowie mit Weisheit zur Religion aufzurufen. Und wisset, dass das Erste,  was man verwerfen muss, der Unglaube – die größte und schrecklichste Sünde – ist. Man ist verpflichtet, den Unglauben in all seinen Arten zu verwerfen, sei es der geglaubte, der getane oder der gesagte Unglaube. Zum geglaubten Unglauben gehört der Glaube daran, dass Allâh den Geschöpfen ähnlich wäre, wie der Glaube daran, dass Gott ein Körperteil, eine Gestalt oder ein Abbild hätte oder an einem Ort oder in einer Richtung wäre. Dazu gehört auch der Glaube daran, dass Gott Sich in etwas auflösen würde. Zu den Handlugen, die aus dem Islam herausführen, gehören das Werfen des Qur´ân in den Müll, das Treten darauf und das Schreiben des Qur´ân mit etwas Unreinem oder Ekligem. Zum gesagten Unglauben gehört das Beschimpfen Gottes, das Beschimpfen eines Propheten Gottes, das Beschimpfen eines Engels, wie z. B. Djibrîl oder ^Azrâ´îl, und das Verachten der Religion oder irgendeiner Tat des edlen Gesandten. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah at-Tawbah, Âyah 65-66:

﴿وَلَئِنْ سَأَلْتَهُمْ لَيَقُولُنَّ إِنَّمَا كُنَّا نَخُوضُ ونَلْعَبُ قُلْ أَبِاللهِ وَءَايَاتِهِ ورَسُولِهِ كُنْتُمْ تَسْتَهْزِئونَ لا تَعْتَذِرُوا قَدْ كَفَرْتُمْ بَعْدَ إِيمانِكُمْ﴾

Die Bedeutung lautet: Und wenn du (Muhammad) sie fragst, so werden sie antworten: "Wir haben nur gescherzt". So sage (Muhammad) ihnen: Ihr habt euch über Gott, den Qur’ân und Seine Gesandten lustig gemacht. Eure Entschuldigung wird nicht akzeptiert, ihr seid abtrünnig geworden, nachdem ihr Muslime wart.

Dies dazu und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung.

 

 

Die zweite Ansprache

Lob und Preis gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad. Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Diese Welt hat ein Ende, sei auf ihr so, als ob du ein Fremder oder Reisender wärst. Sei auf dieser Welt wie ein Reisender, der sich im Schatten eines Obstbaumes ausruht und dann weggeht.

Wir befinden uns in großartigen und gesegneten Tagen und Nächten, die besonders und vorzüglich sind. Es sind die ersten 10 Nächte des Monats Dhu l-Hidjdjah, die mit der folgenden Âyah gemeint sind:

﴿ولَيَالٍ عَشْر

Die Bedeutung lautet: Bei den ersten zehn besonderen Nächten des Monats Dhu l-Hidjdjah.

Zu diesen gesegneten ersten zehn Tagen von Dhu l-Hidjdjah gehört der Tag ^Arafah, den Allâh mit Besonderheiten auszeichnete. In diesen zehn Tagen ist auch der Tag al-Hadjdju l-´Akbar, der für den Pilger der Festtag ist.

Jeder dieser Tage hat eine Vorzüglichkeit bei Allâh, dem Erhabenen, denn wahrlich, die Belohnung für die guten Taten, die man währenddessen verrichtet, wird vermehrt.

Der Gesandte Gottes Muhammad  sagte:

مَا مِنْ أَيَّامٍ العَمَلُ فيهَا أَحَبُّ إلَى اللّهِ مِنْ عَشرِ ذِي الحِجَّةِ

Die Bedeutung lautet: Die Belohnung für die guten Taten, die ein Muslim in den ersten zehn Tagen des Monats Dhu l-Hidjdjah verrichtet, vermehrt sich.

Was das Fasten am Tag ^Arafah betrifft, so zählt dies als eine großartige Sunnah für denjenigen, der sich nicht im ´Ihrâm für die Pilgerfahrt befindet.

Wir bitten Allâh darum, uns für die guten Taten, die wir während dieser Tage verrichten, zu belohnen sowie die Taten der Pilger zu akzeptieren und es uns zu bescheren, die Pilgerfahrt durchzuführen und den Propheten Muhammad  zu besuchen.

Bruder im Islam, verpass es nicht, am Opferfestmorgen Gutes zu verrichten. Sei bestrebt danach, gute Taten durchzuführen, bevorzuge es nicht zu schlafen anstatt zum Festgebet zu kommen, anschließend die beiden Ansprachen zu hören sowie Freunde und Bekannte zum Opferfest zu beglückwünschen.

Vollziehe am gesegneten Festmorgen die Großwaschung zum Festtag, da sie zu den empfohlenen Handlungen gehört, trage anschließend Duftstoff auf und ziehe neue Kleidung an, weil dies ebenfalls empfohlen ist.

Das Festgebet werden wir – so Gott will – am Dienstag um 08:45 Uhr verrichten und anschließend begeben wir uns zu den Grabstätten der Muslime. Mögen die Muslime überall auf der Erde dieses gesegnete Fest in Geborgenheit und Segen erleben.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen. Allâh, der Erhabene, sagt in der Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast, Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur‘ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten. Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen.

Aqimi sSalâh! (Sag die Iqâmah auf)

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