Freitagsansprache vom 17.10.2014 Einiges dessen, was die Pilger mitbringen (z. B. Siwâk)

 Einiges dessen, was die Pilger mitbringen (z. B. Siwâk)

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen.

Allâh, der Erhabene, sagt in der Sûrah al-Haschr, Âyah 18:

﴿يَا أَيُّها الذينَ ءَامَنُوا اتَّقُوا اللهَ وَلْتَنْظُرْ نَفْسٌ ما قَدَّمَتْ لِغَدٍ وَاتَّقُوا اللهَ إِنَّ اللهَ خَبِيرٌ بِمَا تَعْمَلونَ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, seid gottesfürchtig, indem ihr die Pflichten, die Gott euch auferlegte, nicht unterlasst; und der Diener Gottes soll überlegen, was er für den Tag des Jüngsten Gerichts vorbereitet hat. Seid gottesfürchtig, indem ihr die Sünden unterlasst. Gewiss, Allâh ist wissend über eure Taten.

Wohl der Person, die gottesfürchtig ist und sich an die Gesetzgebung unseres geehrten Propheten Muhammad hält. Wohl der Person, die die Pilgerfahrt und ^Umrah ausführte und das Grab des Propheten Muhammad besuchte. Wohl der Person, die am Weg des besten Gesandten Gottes festhält und dadurch rechtgeleitet wurde. Der Prophet Muhammad lehrte seiner Gemeinschaft viele Angelegenheiten, die sowohl im weltlichen als auch im religiösen von Nutzen sind und forderte sie auf, diese zu verrichten.

Brüder im Islam, unsere heutige Ansprache handelt – so Gott will – über einiges dessen, was die Pilger in der Regel mitbringen, wie Siwâk, Zamzam-Wasser, Datteln aus der Stadt al-Madînah al-Munawwarah, Gebetsketten (as-Subhah) und weitere Gegenstände aus den heiligen Städten – der edlen Stadt Makkah und der Stadt al-Madînah al-Munawwarah, die durch den Gesandten Gottes erleuchtet wurde.

Als erstes sprechen wir über den Siwâk, über den der Gesandte Gottes sagte:

السِّواكُ مَطْهَرَةٌ لِلْفَمِ مَرْضَاةٌ لِلرّبِّ ا

Die Bedeutung lautet: Die Benutzung des Siwâk säubert den Mund und ist eine Tat, die Allâh liebt.

Er sagte auch:

رَكْعَتَانِ بِسِوَاكٍ أفضَلُ مِنْ سبعينَ رَكْعَةً مِنْ غَيرِ سِواك ا

Die Bedeutung lautet: Zwei empfohlene Gebetseinheiten mit – vorheriger Anwendung des – Siwâk sind besser als 70 empfohlene Gebetseinheiten ohne Siwâk.

Die religiöse Bedeutung des Siwâk ist das Benutzen eines Hölzchens im Mundraum, um die Zähne zu säubern, und am besten benutzt man hierfür das Holz des Baumes „Arâk“. Die Benutzung des Siwâk ist Sunnah, wenn man sich zum Gebet aufstellt; wenn man die Teilwaschung vollzieht, nach dem Waschen der beiden Hände; wenn man die trockene Reinigung (at-Tayammum) vollzieht; wenn man den Qur´ân rezitieren will; wenn die Zähne vergilbt sind; wenn man die Ka^bah umkreisen will und wenn man wach wird. Es ist empfohlen, dass der Muslim den Siwâk mit der rechten Hand benutzt, dabei an der rechten Mundseite beginnt, den Siwâk sanft über den Gaumen führt und dabei die Absicht fasst, die Sunnah auszuführen. Die Anwendung des Siwâk säubert den Mund und ist eine Tat, die Allâh liebt. Sie festigt das Zahnfleisch, vermehrt die Belohnung, macht die Zähne weiß, hilft, die Laute an ihren Artikulationsstellen auszusprechen und ist ein Grund dafür, dass man beim Zeitpunkt des Sterbens daran denkt, das Glaubensbekenntnis aufzusagen. Wer von uns wünscht sich etwa nicht, beim Zeitpunkt des Sterbens das Glaubensbekenntnis aufzusagen, so haltet an dieser besonderen Sunnah fest.

Was das Zamzam-Wasser betrifft, so ist es empfohlen, dieses zu trinken. Wer ein Anliegen hat, sollte es trinken mit der Bitte, dass es in Erfüllung geht. Dabei kann man sagen:

اللهمَّ إنهُ بلغنِي أنَّ نَبِيَّكَ قالَ مَاءُ زمزمَ لِمَا شُرِبَ لَهُ اﻫ اللهمَّ إنِّي أشربُه سائِلاً عِلْمًا نَافِعًا وَرِزْقًا وَاسِعًا وشِفاءً مِنْ كُلِّ داءٍ.

Die Bedeutung lautet: O Allâh, mir wurde mitgeteilt, dass dein Prophet sinngemäß sagte: Das Zamzam-Wasser ist für das nützlich, wofür man es trinkt. Ich trinke es mit der Bitte um nützliches Wissen, viel Versorgung und Gesundheit von jeder Krankheit. Man kann auch um Anderes bitten.

Was die Datteln betrifft, so findet man in einigen Sorten Besonderheiten, die man bei anderen Sorten nicht findet. Zu den besonderen Sorten gehört ^Adjwah aus al-Madînah. Der Gesandte Gottes sagte:

مَن تَصَبَّحَ (أَيْ أَكَلَ صَباحًا) بِسَبْعِ تَمَراتٍ مِنْ عَجْوَةِ المدينةِ مِمّا بَينَ لابَتَيْهَا (أي مِمّا بينَ حَرَّتَيِ المدينة) لم يَضُرَّهُ في ذلكَ اليَوْمِ سُمٌّ ولا سِحرٌ ا

Die Bedeutung lautet: Wer morgens sieben Datteln der Sorte ^Adjwah aus der Region von al-Madînah, die sich zwischen ihren beiden Harrah[1] befindet, zu sich nimmt, dem schadet an dem Tag kein Gift und kein Zauber.

Zu dem, was die Pilger sonst noch mitbringen, wenn sie von ihrer Pilgerfahrt zurückkehren, gehört die Gebetskette (as-Subhah). Die Benutzung der Gebetskette beim Lobpreisen Gottes ist nützlich, denn sie erinnert die Person, die sie bei sich trägt, an das Lobpreisen Gottes. Eine der Ehefrauen des Gesandten Gottes legte 4.000 Dattelkerne vor sich, um damit in dieser Anzahl Gott zu lobpreisen; und der Gesandte sah sie und verbot ihr dieses nicht. Die Gelehrten verstanden daraus, dass das Verwenden der Gebetskette beim Lobpreisen Gottes erlaubt und nicht verboten ist. Die Anzahl des Lobpreisens mit den Fingern festzuhalten, ist jedoch besser, denn der Gesandte Gottes sagte:

علَيْكُنّ بِالتَّسبِيحِ والتَّهْليلِ والتَّقْديسِ واعْقِدْنَ بالأَنَامِلِ فَإِنَّهُنَّ مَسْؤُولاتٌ مُسْتَنْطَقاتٌ ا

Die Bedeutung lautet: Haltet euch an at-Tasbîh (Subhâna l-Lâh zu sagen), at-Tahlîl (Lâ ´Ilâha ´Illa l-Lâh zu sagen) und at-Taqdîs (z. B. Allâhu ´Akbar zu sagen) und zählt dabei mit den Fingern, denn sie werden befragt werden und aussprechen.

Allâhu Ta^âlâ wird die Finger am Tag des Jüngsten Gerichts sprechen lassen und sie werden dann bezeugen, was der Mensch mit ihnen auf der Welt an Lobpreisung aufsagte und welche Anzahl er mit den Fingern festhielt.

Es geschah bereits etwas auf der Welt, was dieses bestätigt. Einer der asketischen Tâbi^ûn[2] namens Abû Muslim al-Khawlâniyy lobpreiste einst Allâh mit Hilfe der Gebetskette und schlief dabei ein, jedoch drehte sich die Gebetkette in seiner Hand weiter und sagte: „Erhaben bist Du, Derjenige, Der die Pflanzen wachsen lässt und Dessen Existenz nicht endet.“ Als er wach wurde, rief er seine Frau: „O Ummu Muslim, komm und schau dir dieses Erstaunliche an.“ Als sie dann kam und die Gebetskette sah, hatte sie jedoch aufgehört, sich zu bewegen und Gott zu lobpreisen.

       

Dies geschah auf der Welt und bestätigt das, was sich am Tag des Jüngsten Gerichts ereignen wird, nämlich, dass die Finger bezeugen werden.

Brüder im Islam, ich erinnere euch auch daran, die zurückgekehrten Pilger darum zu bitten, Allâh für euch um Vergebung zu bitten. Hierzu sagte der Gesandte Gottes :

اللهمَّ اغْفِرْ لِلْحَاجِّ وَلِمَنِ اسْتَغْفَرَ لَهُ الحاجُّ ا

Die Bedeutung lautet: O Allâh, bitte vergib dem Pilger und demjenigen, für den der Pilger um Vergebung bittet.

Dies dazu und ich bitte Allâh für mich und euch um Vergebung.

 

Die zweite Ansprache:

Warnung vor einigen Büchern

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Tâhâ, Âyah 114:

﴿وَقُل رَّبِّ زِدْنِي عِلْمًا﴾

Die Bedeutung lautet: Sage (o Muhammad): Mein Schöpfer, vermehre mein Wissen.

Es ist eine Pflicht, die islamische Religionslehre zu lernen und zu lehren. Das Erlernen geschieht durch vertrauenswürdige, kompetente Lehrer und nicht durch das Lesen von Büchern, ohne Lehrer hierfür zu haben. Denn wie viele Menschen, die die Religion nicht von Lehrern gelernt haben, sind irregegangen und haben andere irregeleitet, weil sie glaubten, dass die Bücher – ohne Lehrer – zum Verständnis der Lehren führen würden. Zu diesen Büchern gehören welche, die verschiedene Arten von Unglauben beinhalten, wie die Bücher, die dort an die Pilger verteilt werden: Jene bunten, geschmückten Büchlein, die mit falschen Glaubensweisen der Muschabbihah, der Mudjassimah und der Nufâtu t-Tawassul gefüllt sind. Die Muschabbihah sind diejenigen, die Allâh Ähnlichkeiten mit Seinen Geschöpfen unterstellen. Die Mudjassimah sind diejenigen, die über Allâh sagen, dass Er ein Körper wäre. Die Nufâtu t-Tawassul sind diejenigen, die at-Tawassul (die Zuhilfenahme) mittels des Propheten nach seinem Tod verbieten und den Muslim, der „o Muhammad“ oder „o Gesandter Gottes“ sagt, für ungläubig erklären. Seid vor diesen Büchern gewarnt, lest nicht darin und warnt diejenigen davor, die sie mitgebracht haben. Ermutigt sie dazu, euch diese auszuhändigen, damit ihr sie beseitigt, und gebt ihnen stattdessen das Buch über die Pilgerfahrt und ^Umrah, das beim Islamischen Verein für wohltätige Projekte verteilt wird.

O Allâh, bitte schütze unsere Religion, o Schöpfer aller Geschöpfe.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, asSalâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi sSalâh! (Sag die Iqâmah auf)



[1] Al-Harrah ist die Region mit schwarzem Gestein.

[2] Die Muslime, die den Gefährten des Propheten begegnet sind, jedoch nicht dem Propheten selbst.

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