Freitagsansprache vom 28.01.2011 Die Muslime werden im Jenseits Allâh, den Erhabenen, sehen

 

Die Muslime werden im Jenseits Allâh, den Erhabenen, sehen

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad, Diener und Gesandter Gottes ist. AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Yûnus, Âyah 25 und 26:

﴿وَاللهُ يَدْعُوا إلى دَارِ السَّلامِ ويَهْدِي مَنْ يَشَاءُ إلَى صِراطٍ مُسْتَقِيمٍ  لِلَّذِينَ أَحْسَنُوا الْحُسْنَى وزِيَادَةٌ ولا يَرْهَقُ وُجُوهَهُمْ قَتَرٌ وَلا ذِلَّةٌ  أُولئِكَ أَصْحَابُ الجنَّةِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ﴾

Die Bedeutung lautet: Der Islam zeigt den Weg zum Paradies und Allâh leitet wen Er will recht. Denen, die Gutes verrichten, wird Gutes zuteil werden und noch mehr. Weder Betrübnis noch Schmach werden ihre Gesichter bedecken, diese sind die Bewohner des Paradieses und sie werden unendlich darin bleiben.

Brüder im Islam, der Islam zeigt, wie ihr das Paradies erreicht. Das Paradies ist der Ort, den Allâh für Belohnung der Gläubigen vorherbestimmte und Allâh leitet wen Er von Seinen Geschöpfen will recht. Dann geht dieses Geschöpf den richtigen Weg, welcher der Grund dafür ist, dass die Liebe von Allâh diesem Geschöpf zuteil wird und dieser Weg ist derjenige, der ins Paradies führt.

Brüder im Islam, der wirkliche Sieg ist der Sieg im Jenseits und der Glückliche ist derjenige, der dort siegen wird und der Weg dazu ist die Gottesfurcht, d.h. das Verrichten der Pflichten und Unterlassen des Verbotenen. Derjenige, der auf der Welt Gutes leistet, wird dafür Gutes im Jenseits erhalten und noch mehr, wie Allâhu Ta^âlâ sagt:

﴿لِلَّذِينَ أَحْسَنُوا الْحُسْنَى وزِيَادَةٌ ولا يَرْهَقُ وُجُوهَهُمْ قَتَرٌ وَلا ذِلَّةٌ  أُولئِكَ أَصْحَابُ الجنَّةِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ﴾

Die Bedeutung lautet: Denen, die Gutes verrichten, wird Gutes zuteil werden und noch mehr. Weder Betrübnis noch Schmach werden ihre Gesichter bedecken, diese sind die Bewohner des Paradieses und sie werden unendlich darin bleiben.

„Wer Gutes leistet“ bedeutet, wer gut darin ist, das zu verrichten, wozu Allâh verpflichtete und das zu unterlassen, was Allâh verbat. Diesen versprach Allâh Gutes und das ist das Paradies. „Und noch mehr“ bedeutet, eine zusätzliche Belohnung die sie im Paradies bekommen werden, welche ist, dass sie Allâh sehen werden, ohne Ähnlichkeiten mit den Geschöpfen und nicht so, wie man ein Geschöpf sieht. Die Bewohner des Paradieses werden Allâh sehen, jedoch ohne Wie, ohne Ort und ohne Richtung, weil Allâh nichts und niemandem ähnelt. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah asch-Schûrâ, Âyah 11

﴿لَيْسَ كَمِثْلِهِ شَىءٌ﴾

Die Bedeutung lautet: Allâh ähnelt nichts und niemandem.

Allâh ist kein Körper und ähnelt nicht den Körpern, Er ist nicht vorstellbar und ähnelt nicht den Geschöpfen, alles was man sich vorstellt, ähnelt Allâh nicht. Allâh ähnelt nicht den Menschen, nicht den Djinn, nicht den Himmeln, nicht den Erden, nicht der Luft und nicht dem Feuer. Brüder im Islam, dass die Bewohner des Paradieses Allâh sehen werden, ist die größte Belohnung, denn nichts ist den Bewohnern des Paradieses lieber, als dass sie Allâh sehen. Es wurde überliefert, dass einige von ihnen einmal wöchentlich und andere täglich zweimal Allâh, den Erhabenen, sehen werden, jeder entsprechend seines Ranges bei Allâh, denn die Belohnungen der Bewohner des Paradieses sind verschieden und entsprechend der guten Taten, die die Person verrichtet hat.

Dass die Muslime, nach ihrem Eintritt ins Paradies, Allâh sehen werden, ist in der Religion erwiesen und darüber herrscht Übereinstimmung bei Ahlu s-Sunnah Wa l-Djamâ^ah, somit ist dessen Verleugnen verboten. Ein Beweis für diese Belohnung sind die Âyât 22 und 23 der Sûrah al-Qiyâmah, in denen Allâhu Ta^âlâ sagt:

﴿وُجوهٌ يومَئِذٍ نَاضِرَةٌ إلَى رَبِّهَا نَاظِرَةٌ﴾

Die Bedeutung lautet: Die Bewohner des Paradieses werden schöne und strahlende Gesichter haben und Gott, den Erhabenen, (ohne Wie, ohne Ort, ohne Richtung und ohne Abstand) sehen

Ein weiterer Beweis hierfür ist die von Imâm Muslim überlieferte Aussage des Propheten Muhammad :

إِنَّكُمْ سَتَرَوْنَ رَبَّكُمْ يَومَ القِيامَةِ كَمَا تَرَوْنَ القَمَرَ ليلَةَ البَدْرِ لا تَضَامُّونَ فِي رُؤْيَتِهِ

Die Bedeutung lautet: Ihr werdet im Paradies (während ihr im Paradies seid) euren Schöpfer sehen, ohne daran zu zweifeln, dass dieser euer Schöpfer ist, so wie ihr beim Anblick des Vollmondes nicht daran zweifelt, dass dieser der Vollmond ist.

Allâh wird dem Sehvermögen der Muslime Kraft geben, sodass Sie dann Allâh sehen werden – ohne Richtung und ohne Ort, wie Imâm Abu Hanîfah darauf hinwies und sagte: „Dass die Bewohner des Paradieses Allâh ohne Richtung, ohne Ähnlichkeiten mit den Geschöpfen und ohne Wie sehen werden, ist erwiesen.“

Die Worte des Propheten, wovon die Bedeutung ist „ohne daran zu zweifeln, dass dieser euer Schöpfer ist, so wie ihr beim Anblick des Vollmondes nicht daran zweifelt, dass dieser der Vollmond ist“ bedeuten nicht, dass Allâh dem Mond ähneln würde. Allâh ist darüber erhaben. Der Prophet hat damit nur verdeutlicht, dass so wie der Erblickende des Mondes, in einer wolkenlosen Vollmondnacht, nicht daran zweifelt, dass das, was er erblickt, der Mond ist, die Gläubigen, wenn sie Allâh sehen werden, nicht daran zweifeln werden, dass Derjenige, Den sie sehen, Allâh ist. Denn sie werden Denjenigen sehen, Der nichts und niemandem ähnelt. So ist die Bedeutung dieser Aussage und nicht wie sich ein unwissender Mensch, der den richtigen Glauben an Gott nicht lernte, einbildete. Denn als dieser diese Aussage hörte, nahm er den Glauben an, dass Allâh dem Mond ähnlich wäre und dieser Glaube führt aus dem Islam heraus, weil er die Bedeutung der Âyah 11 der Sûrah asch-Schûrâ „Allâh ähnelt nichts und niemandem“ verleugnet. Allâh leitete diesen Menschen jedoch später recht, denn er fragte irgendwann einen Gelehrten nach der Bedeutung dieser Aussage, der ihm die richtige Bedeutung gab. Dieser Mann nahm den richtigen Glauben an und trat, mit dem Aussprechen des Glaubensbekenntnisses, wieder in den Islam ein. Gepriesen sei Allâh.

Brüder im Islam, die soeben genannte Erklärung der Aussage wurde von den Gelehrten der Ahlu s-Sunnah erwähnt und diese versteht man aus der von Imâm al-Bukhâriyy überlieferten Aussage des Propheten Muhammad :

فِيهِ "أَنَّ الناسَ قالوا يا رسولَ اللهِ هَلْ نَرَى رَبَّنَا يَوْمَ القِيَامَةِ قَالَ هَلْ تُمارُونَ ـ وَالْمِرْيَةُ الشَّكُّ ـ فِي القَمَرِ ليلةَ البَدْرِ لَيْسَ دُونَهُ سَحَابٌ قالُوا لا يَا رَسُولَ اللهِ قالَ فَهَلْ تُمارُونَ في الشَّمسِ ليسَ دُونَها سَحَابٌ قَالُوا لا قَالَ فَإِنَّكُمْ تَرَوْنَهُ كَذَلِكَ"

Die Bedeutung lautet: Einige Menschen fragten: O Gesandter Gottes, werden wir im Paradies Allâh sehen? Der Gesandte antwortete: Zweifelt ihr am Mond, wenn ihr ihn in einer wolkenlosen Vollmondnacht erblickt? Sie sagten: Nein, o Gesandter Gottes. Der Gesandte sagte: Zweifelt ihr an der Sonne, wenn ihr sie wolkenlos erblickt? Sie sagten: Nein! Er sagte: Dann werdet ihr, so wie ihr nicht daran zweifelt, Allâh sehen, ohne daran zu zweifeln, dass Derjenige, Den ihr seht, Allâh ist.

Der Hadîth-Gelehrte Ibn Hadjar al-^Asqalâniyy sagte im Buch Fathu l-Bârî: „Der Prophet deutete in diesem Hadîth auf die Zweifellosigkeit und Mühelosigkeit hin und Imâm al-Bayhaqiyy sagte, dass Schaykh Abu tTayyib as-Su^lûkiyy in der Erklärung von diesem Hadîth sagte, dass die Bewohner des Paradieses Allâh sehen werden, ohne sich in einer Richtung zu versammeln und ohne sich aneinander zu drängen, weil sie Allâh ohne Ort sehen werden.“ Zitat Ende.

Die Gläubigen werden im Paradies Allâh sehen, nicht so, wie man ein Geschöpf sieht: Nicht in vorderer Richtung, nicht in hinterer Richtung, nicht in oberer Richtung, nicht in unterer Richtung, nicht in rechter Richtung und nicht in linker Richtung. Dies bedeutet, dass die Muslime Allâh sehen werden, ohne dass Allâh in einer bestimmten Richtung oder in allen Richtungen wäre, weil alle Richtungen Geschöpfe sind. Weil alle Richtungen von Allâh erschaffen wurden und Allâh existierte – bevor Er die Richtungen erschuf – ohne Richtungen. So auch alle Orte, sie wurden von Allâh erschaffen. Allâh existierte – bevor Er die Orte erschuf – ohne Ort und existiert – nachdem er die Richtungen und Orte erschuf – ohne Sich zu verändern, ohne Richtung und ohne Ort.

Möge Allâh die Gelehrten von Ahlu s-Sunnah, die uns aufklärten, belohnen und möge Er den Propheten Muhammad , der zum Richtigen aufrief, belohnen und uns mit diesem im Paradies versammelt sein lassen.

Wir bitten Allâh darum, uns bei der Verrichtung der guten Taten erfolgreich sein zu lassen, uns ein gutes Ende zu bescheren, uns ins Paradies eintreten zu lassen und es uns bescheren, Ihn, den Erhabenen, im Paradies zu sehen.

Dies dazu und ich bitte Allâh für mich und euch um Vergebung.

 

Die zweite Ansprache:

Lob und Preis gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad. Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Und wisset, dass Imâm Muslim überlieferte, dass der Gesandte Gottes sagte:

الطُّهورُ شَطْرُ الإِيمانِ

Die Bedeutung lautet: Die Reinheit hat im Islam einen hohen Stellenwert.

Der vollkommene Muslim vollzieht die Teilwaschung so, wie es ihm Allâh befahl und führt somit die Hauptbestandteile aus, erfüllt die Voraussetzungen und unterlässt die ungültig machenden Handlungen, damit die Tat Gültigkeit hat. Und damit er dafür die volle Belohnung  erhält, führt er auch das Empfohlene (Sunnah) der Teilwaschung aus. Die Voraussetzung ist notwendig für die Gültigkeit der Teilwaschung, jedoch kein Bestandteil dessen. Dazu gehört, dass das Wasser rein und reinigend sein muss und dass sich auf dem zu waschenden Körperteil kein Hindernis befindet, welches das Wasser am Erreichen des Körperteils hindern würde, wie das klebrige Fett auf der Haut und der Nagellack, den einige Frauen auf ihre Nägel auftragen. Was die Hauptbestandteile der Teilwaschung betrifft, so sind sie sechs: Die Absicht, die Teilwaschung zu vollziehen oder eine ähnliche Absicht; das Waschen des gesamten Gesichts; das Waschen der Hände einschließlich der Unterarme und Ellenbogen; das Abstreifen eines Kopfteils; das Waschen der Füße einschließlich der Knöchel und die Einhaltung der Reihenfolge. Das Empfohlene (Sunnah) jedoch ist das zu den Hauptbestandteilen zusätzlich Ausgeführte, wie das dreimalige Ausführen, das Nichtverschwenden von Wasser und das Abstreifen des gesamten Kopfes.

Bitten wir Allâh darum, uns dabei erfolgreich sein zu lassen, die guten Taten so auszuführen, wie Allâh es liebt, damit wir am Tag des Jüngsten Gerichts zu den Geretteten gehören. An dem Tag, an dem Vermögen und Kind nicht nutzen werden, außer demjenigen, in dessen Herz sich kein Unglaube befindet.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen. Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast, Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur‘ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten. Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi sSalâh! (Sag die Iqâmah auf)

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