Freitagsansprache vom 23.12.2010 Unser geehrter Prophet ^Îsâ

 

Die Freitagsansprache vom 23. Dezember 2011:

 


Unser geehrter Prophet ^Îsâ

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Baqarah, Âyah 136:

﴿قُولُوا آمَنَّا بِاللَّهِ وَمَا أُنْزِلَ إِلَيْنَا وَمَا أُنْزِلَ إِلَى إِبْرَاهِيمَ وَإِسْمَاعِيلَ وَإِسْحَاقَ وَيَعْقُوبَ وَالْأَسْبَاطِ وَمَا أُوتِيَ مُوسَى وَعِيسَى وَمَا أُوتِيَ النَّبِيُّونَ مِنْ رَبِّهِمْ لَا نُفَرِّقُ بَيْنَ أَحَدٍ مِنْهُمْ وَنَحْنُ لَهُ مُسْلِمُونَ﴾

Die Bedeutung lautet: Sagt: Wir glauben an Allâh, an den Qur´ân und an das, was Ibrâhîm (zu dt. Abraham), Ismâ^îl (zu dt. Ismael), Ishâq (zu dt. Isaak), Ya^qûb (zu dt. Jakob), den al-´Asbât, Mûsâ (zu dt. Moses), ^Îsâ (zu dt. Jesus) und den anderen Propheten von Gott offenbart wurde; wir glauben an alle Propheten, leugnen von keinem von ihnen das Prophetentum und sind Muslime.

Brüder im Islam, Allâh sandte die Gesandten und Propheten, um die Diener Gottes rechtzuleiten und sie aufzurufen, Allâh anzubeten und sie vor den Sünden zu warnen. Wer sich die Biographien und Geschichten der edlen Propheten und Gesandten Gottes – vom ersten Menschen, dem Propheten Âdam, bis hin zum letzten und besten Gesandten, dem Propheten Muhammad – ansieht, findet darin Ermahnungen und Lehren, woraus die Menschen die Standhaftigkeit in der Verrichtung der Pflichten und die Standhaftigkeit in der Gerechtigkeit lernen können. Allâhu Ta^alâ sagt in der Sûrah Yûsuf, Âyah 111:

﴿لقد كان في قَصَصِهِم عبرةٌ لأولي الألباب﴾

Die Bedeutung lautet: In ihren Geschichten (den Geschichten der Propheten) ist eine Lehre für die Verständigen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Mâ´idah, Âyah 75:

﴿ما المسيحُ ابنُ مريمَ إلا رسولٌ قدْ خَلَتْ مِنْ قبلِهِ الرُّسُلُ وأمُّهُ صِدِّيقةٌ﴾

Die Bedeutung lautet: ^Îsâ, der Sohn von Maryam, ist nur ein Gesandter, wie die bereits vor ihm verstorbenen Gesandten; und seine Mutter ist eine Wahrhaftige.

Die besten Propheten sind fünf – Muhammad, Ibrâhîm, Mûsâ, ^Isâ und h – und werden oberbegrifflich Ûlu l-^Azm genannt. Heute sprechen wir über einen dieser fünf Propheten – unseren geliebten Propheten ^Îsâ, ^Alayhi s-Salâm. Er ist Gottes Diener und Gesandter, ^Îsâ der Sohn von Maryam, der Tochter von ^Imrân; und er ist der letzte Prophet von den Nachkommen des Propheten Ya^qûb.

Unser geehrter Prophet ^Îsâ ist einer der Diener Gottes, der so wie die anderen Menschen in der Gebärmutter seine Gestalt bekam. Allâh erschuf ihn, ohne dass dieser einen Vater hatte und erschuf den Propheten Âdam, ohne dass dieser einen Vater und eine Mutter hatte.

Brüder im Islam, Allâh sandte unseren geehrten Propheten ^Îsâ zu seinem Volk, um sie zum Islam aufzurufen und einzig Allâh, den einzigen Gott, der alle Geschöpfe erschuf, anzubeten. Er rief sie auch auf, daran zu glauben, dass er Gottes Diener und Gesandter ist und kündigte den letzten Propheten – den Propheten Muhammad – an. Er verbot den Zins (ar-Ribâ), alles, was dem Verstand oder dem Körper schadet, das Essen des Schweinefleisches und befahl, die Gebete und andere Religionsangelegenheiten zu verrichten. Die Grundsätze seines Aufrufs waren zwei – einzig Allâh anzubeten und daran zu glauben, dass er der Prophet von Allâh ist. Er bezeichnete sich nicht als „Sohn Gottes“ und nannte Allâh nicht als seinen Vater. Er war in der Wiege, als Allâh ihn das erste Wort sprechen ließ. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Maryam, Âyah 30, dass die ersten Worte des Propheten ^Îsâ folgende waren:

﴿إِنِّي عَبْدُ اللَّهِ﴾

Die Bedeutung lautet: Ich bin Gottes Diener.

Damit bekannte er die Gottheit einzig für Allâh, dem Schöpfer aller Geschöpfe. Der Prophet ^Îsâ warnte sein Volk davor, Unglauben zu begehen und Gott einen Teilhaber beizugesellen. Die Anhänger des Propheten ^Îsâ – diejenigen, die ihn befolgten und an ihn glaubten – waren Muslime. Zu den Besonderen seiner Anhänger und Schüler gehörten die al-Hawariyyûn, die ihn dabei unterstützten, seinen Aufruf und seine Gesetzgebungen zu verbreiten und den Menschen das Gute zu lehren und ihnen die Religion, die Allâh Seinem Propheten ^Îsâ offenbarte, beizubringen. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Mâ´idah, Âyah 111:

﴿وَإِذْ أَوْحَيْتُ إِلَى الْحَوَارِيِّينَ أَنْ آمِنُوا بِي وَبِرَسُولِي قَالُوا ءامَنَّا وَاشْهَدْ بِأَنَّنَا مُسْلِمُونَ﴾

Die Bedeutung lautet: Die Hawariyyûn erhielten von Allâh den Befehl, an Ihn und an Seinen Gesandten (^Îsâ) zu glauben und sie sagten: Wir glauben und bezeugen (o ^Îsâ), dass wir Muslime sind.

Sie baten den Propheten ^Îsâ um seine Bezeugung, dass sie Muslime sind, als Bestätigung für ihren Glauben, weil die Gesandten am Tag des Jüngsten Gerichts für bzw. gegen ihr Volk bezeugen. Darin steckt auch ein Beweis, dass der Glaube und der Islam unzertrennlich voneinander sind. Allâh unterstützte den Propheten ^Îsâ mit Beweisen, welche die Wunder waren, die auf seine Wahrhaftigkeit – in dem, was er über Allâh berichtet – deuten. Dazu gehört, dass der Prophet ^Îsâ mit seiner Hand über die kranke Person strich und die Person dadurch – mit dem Willen Gottes – gesund wurde.

Zu diesen Wundern gehört auch, dass er aus Lehm die Gestalt eines Vogels formte, dann darauf hauchte und dieses Gebilde daraufhin – mit dem Willen Gottes – zu einem Vogel wurde. Zu seinen Wundern gehört auch die Wiederbelebung von Toten mit dem Willen Gottes, des Erhabenen. Es wird überliefert, dass er vier von den Geschöpfen – mit dem Willen und der Allmacht Gottes – wiederbelebte. Vor ihm hatte Hizqîl, der ein Prophet Gottes war und auch wie der Prophet ^Îsâ von den Nachkommen von Ya^qûb abstammte, acht von den Geschöpfen wiederbelebt. Zu denjenigen, die der Prophet ^Îsâ – mit dem Willen Gottes – wiederbelebte, gehörte einer seiner Freunde namens zar. Als dieser erkrankte, ließ seine Schwester, dem Propheten ^Îsâ mitteilen, dass zar im Sterben liegt. Daraufhin machte er sich zu ihm auf den Weg und als er dann nach drei Tagen bei ihm ankam, war dieser bereits gestorben. Er begab sich zu seinem Grab und machte ein Bittgebet zu Allâh und sagte, wie folgt:

"قُمْ بإذن الله"

Die Bedeutung lautet: Steh auf, mit dem Willen von Allâh!

Daraufhin stand zar – mit dem Willen Gottes – auf, lebte und bekam später noch Kinder. Zu denjenigen, die vom Propheten ^Îsâ – mit dem Willen Gottes – wiederbelebt worden waren, gehört auch „der Sohn der alten Person“, an dem der Prophet ^Îsâ vorbei ging, als dieser tot auf seinem Bett getragen wurde. Der Prophet ^Îsâ sprach für ihn ein Bittgebet, dass dieser – mit dem Willen Gottes – aufstehen möge. Daraufhin stand dieser zuvor tote Mann auf, stieg aus dem Bett und von den Schultern der Männer herunter, zog seine Kleidung an, nahm sein Bett und ging zurück zu seiner Familie. Der Prophet ^Îsâ tat dies auch mit einem Herrscher, als dieser zu Grabe getragen wurde, worauf mit ihm das Gleiche geschah, wie mit dem Sohn der alten Person. Doch einige Neider sagten aus Sturheit, als sie dies sahen: „Du  lässt jemanden lebendig werden, dessen Tod vor kurzem war. Vielleicht waren sie nicht gestorben, sondern nur ohnmächtig geworden oder sie hatten einen Herzstillstand. So lass für uns Sâm, den Sohn von h (Noah), lebendig werden.“ Daraufhin sagte der Prophet ^Îsâ:

"دُلُّوني على قبرِهِ"

Die Bedeutung lautet: Führt mich zu seinem Grab.

Daraufhin ging der Prophet ^Îsâ mit seinem Volk hinaus, bis sie an seinem Grab ankamen. Der Prophet ^Îsâ sprach Bittgebete zu Allâh, woraufhin Sâm aus seinem Grab herauskam, obwohl seit seinem Tod schon mehr als 4000 Jahre vergangen waren. Sâm wandte sich zu den Menschen und sagte zu ihnen, wobei er auf den Propheten ^Îsâ zeigte: „Glaubt ihm, er ist wahrlich ein Prophet!“ Dann kehrte er in seinen vorherigen Zustand zurück. Daraufhin glaubten einige an den Propheten ^Îsâ und einige andere verleugneten ihn weiterhin und behaupteten, dies wäre Zauberei.

Es wird überliefert, dass der Prophet ^Îsâ bei der Wiederbelebung der Toten – mit dem Willen Gottes – seinen Stab gegen den Toten, das Grab oder den Schädel anschlug, woraufhin dieser Mensch wieder lebte und mit ihm sprach.

Zu den Wundern des Propheten ^Îsâ gehört auch, dass er den Blindgeborenen und Leprakranken mit dem Willen Gottes heilte. Lepra ist eine Krankheit, die die Haut befällt und den Körper mit Flecken bedeckt, so dass sich Menschen von den Betroffenen abwenden. Diese beiden Krankheiten wurden insbesondere deswegen erwähnt, weil sie zwei schwerwiegende Krankheiten sind und die Medizin zu Lebzeit des Propheten ^Îsâ dominant war. So ließ Allâh den Propheten ^Îsâ das Wunder vollbringen, das in derselben Art war.

Allâh, der Erhabene, sagt in der Sûrah al-Hadîd, Âyah 25:

﴿لقدْ أرسَلنا رُسُلنا بالبيِّناتِ﴾

Die Bedeutung lautet: Wahrlich, Allâh sandte die Propheten mit klaren Beweisen.

Das bedeutet, dass Allâh die Propheten mit Wundern sandte. Allâh gab jedem Propheten Wunder, die Zeugnis für deren Wahrhaftigkeit waren und durch die man zwischen den Propheten und denjenigen, die sich zu Unrecht als Propheten ausgaben, unterscheiden konnte.

Der Imâm al-Bukhâriyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes Muhammad sagte:

"الأنبياء إخوةٌ لعلات، دينُهم واحد وأمهاتُهم شتّى وأنا أولى الناسِ بعيسى ابنِ مريم ليسَ بيني وبينَه نبيّ"

Die Bedeutung lautet: Die Propheten sind wie Brüder, die denselben Vater aber verschiedene Mütter haben, ihre Religion ist dieselbe aber ihre Gesetzgebungen sind unterschiedlich. In der Zeit zwischen dem Propheten ^Îsâ und dem Propheten Muhammad gab es keinen Propheten.

Möge Allâh uns als rechtschaffene Muslime sterben lassen und uns die Gesellschaft der Propheten im Paradies bescheren.

Dies dazu und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung.

 

 

Die zweite Ansprache

Lob und Preis gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad. Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufgefordert hat. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen. Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast, Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur‘ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ (*) يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten. Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen.

Aqimi s-Salâh! (Sprich die Iqâmah)

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